LA, here we come!

Andreas Ernhofer wusste sofort, dass etwas nicht stimmte. Der damals 17-Jährige hatte gerade einen simplen Kopfsprung ins Wasser gemacht. Als er seine Augen öffnete, sah er zwar die Wasseroberfläche – sein Körper bewegte sich aber nicht mehr nach oben. Seine beiden Cousins zogen ihn aus dem Wasser und retteten ihm so das Leben. Der Sprung war folgenschwer; wegen des unglücklichen Winkels brach Ernhofer sich zwei Halswirbel. Die Diagnose: Querschnittslähmung. Die Ärzte sagten dem Jugendlichen nach der notwendigen Operation, dass er seine Arme und Beine nie mehr spüren wird.

Dass der Niederösterreicher sein Geld heute mit dem Schwimmen verdient, ist eine Ironie des Schicksals. Denn Ernhofer glänzt heute in „seinem Element“: Der Paraschwimmer ist zweifacher Europameister sowie Weltrekordhalter über 200 Meter Brust. Doch der 26-Jährige hat noch lange nicht genug. Sein großes Ziel: eine Goldmedaille bei den Paralympics in Los Angeles 2028. Auf dem Weg dorthin muss Ernhofer nicht nur zahlreiche Trainingseinheiten absolvieren, sondern auch einige Wettkämpfe bestreiten – und braucht starke Partner an Bord. Neben einigen langjährigen Sponsoren geht auch Forbes mit dem Under 30-Listmaker auf seine große Reise.

Sie führt uns durch die Schwimmhallen von Manchester (Para-Schwimm-WM 2023), Paris (Paralympics 2024), der Südstadt (Ernhofers Trainingszentrum) bis ins Dedeaux Field, wo 2028 die Schwimmbewerbe stattfinden werden. Sie wird uns lachen und verzweifeln, aufstöhnen und jubeln lassen. Die Reise wird aber auch ungeahnte Türen öffnen, Begegnungen ermöglichen und andere Menschen motivieren. „Ein solches Ziel vor Augen gibt einem so viel Kraft, dass man Dinge schafft, die einem vorher niemand zugetraut hätte,“ so Ernhofer selbst.